Die Musik - Abteilung (1960 - 2000)
Im Jahre 1960 trafen sich unter der Leitung von Peter Weber in der Ausbildungsstelle des Fernmeldeamtes Karlsruhe Auszubildende, die an konzertanter Blasmusik interessiert waren, zu gelegentlichen Proben. Diese Gruppe zeigte im selben Jahr bei einer Weihnachtsfeier erstmals der Öffentlichkeit und begeisterte die anwesenden Gäste. Damit war die Idee, in Karlsruhe eine Postkapelle zu gründen, geboren. In der Folgezeit war Peter Weber die treibende Kraft, die Musikinteressierte zur Mitwirkung ermunterte. Zu dieser Zeit war er Or-ganisator, Dirigent und Mann an der Trommel in einer Person. Am 11. April 1962 war es dann soweit, die Gründung der Postkapelle Karlsruhe wurde beschlossen.
Heinz Stein, Mitglied des Postsportvereins Karlsruhe wurde beauftragt eine Blaskapelle von Postkollegen zusammenzustellen, die dem POSTSV angegliedert sein wird. Nach anfänglich großen Schwierigkeiten wurde dann, am 12. Dezember 1962, die Musikabteilung des POSTSV gegründet.
Zum Abteilungsleiter wählte man Rudolf Zimmer und Heinz Stein wurde als Dirigent eingesetzt. Aus dienstlichen Gründen konnte Hein Stein seine Dirigententätigkeit nicht übernehmen. Diese Aufgabe wurde dann von Peter Weber weitergeführt. Bei den ersten Auftritten bei dienstlichen Anlässen zeigte sich schnell, das Publikum erwartete einheitliche Kleidung. So kam es, dass bereits 1963, durch Unterstützung des Präsidenten der OPD Karlsruhe, die Musiker in Uniform auftraten.
Der erste
Auftritt außerhalb Karlsruhes erfolgte bei einem Fußballturnier der
Süddeutschen Ausbildungsstellen im Stadion der Stuttgarter Kickers. Bereits im
Jahr 1963 trat die Musikabteilung des Postsportvereins Karlsruhe dem Blasmusikverband
Baden/Pfalz, dem späteren Blasmusikverband Karlsruhe, bei.
Im Jahr 1965 wurde Hans Engelhardt zum Abteilungsleiter gewählt. Dieser Umstand leitete dann eine weitere Phase des Aufschwungs ein. Als Leiter der Ausbildungsstelle des Fernmeldeamtes Karlsruhe war es ihm möglich, gezielt für die Postkapelle zu werben. Aus dieser Zeit stammt der damalige Kern der Kapelle. Im Jahr 1967 konnte dann Heinz Stein das Dirigentenpult übernehmen.
Unter seiner Führung entwickelte sich das Orchester sehr rasch weiter. Ein erster musikalischer Höhepunkt war dann die Eröffnungsfeier zur Bundesgartenschau 1967 in Karlsruhe. 1968 nahm die Kapelle am Kantonalen Musiktag des Basler Blasmusikfest teil und bestand beim Wertungsspiel ihre internationale Feuertaufe. Diese Periode des Aufschwungs neigte sich jedoch schnell dem Ende entgegen. Die jungen Musiker waren mit der, nach ihrer Meinung, zu straffen Leitung nicht einverstanden und blieben den Proben fern.
Unter seiner Führung entwickelte sich das Orchester sehr rasch weiter. Ein erster musikalischer Höhepunkt war dann die Eröffnungsfeier zur Bundesgartenschau 1967 in Karlsruhe. 1968 nahm die Kapelle am Kantonalen Musiktag des Basler Blasmusikfest teil und bestand beim Wertungsspiel ihre internationale Feuertaufe. Diese Periode des Aufschwungs neigte sich jedoch schnell dem Ende entgegen. Die jungen Musiker waren mit der, nach ihrer Meinung, zu straffen Leitung nicht einverstanden und blieben den Proben fern.
Neben den erwähnten Auftritten ist die Postkapelle während dieser Zeit bei vielen dienstlichen Anlässen und an Tagen der „Offenen Tür“ aufgetreten. Auch bei den Stadtgartenkonzerten, hat immer eine große Anzahl von Stammhörern den Auftritt der Kapelle erwartet. Zusätzlich wirkte die Kapelle bei Verbands- und Bezirksmusikfesten im Großraum Karlsruhe mit.
1977 nahm man am „Dritten Deutschen Postmusiktreffen“ in Freiburg teil. Im selben Jahr wurde eine Kinderfunksendung des Südwestfunks musikalisch umrahmt. Es folgte nun eine Zeit, in der die Postkapelle nur in der näheren Umgebung von Karlsruhe auftrat. Diese Periode wurde 1979 durch die Mitwirkung beim vierten deutschen Postkapellentreffen in Heidelberg unterbrochen.
In dieser Zeit liefen Bestrebungen die deutschen Postmusiker in einer Interessengemeinschaft zu organisieren und einen Dachverband zu gründen. 1977 bildeten 13 Musikzüge die Interessengemeinschaft der Postkapellen, einen Zusammenschluss ohne Verbands- oder Vereinsform.
Am 1. März 1980 wurde der Dachverband gegründet und in das Vereinsregister eingetragen. Die genaue Bezeichnung lautet: Interessengemeinschaft von Postkapellen e.V. Die Postkapelle Karlsruhe war von Anfang an Mitglied dieser Institution.
Aus Altersgründen beendete Hans Engelhard Ende 1982 seine Tätigkeit als Abteilungsleiter der Musikabteilung. Dank seiner Energie und unermüdlichen Einsatzes entstand eine weit und breit geschätzte Kapelle. Leider konnte er die Früchte seiner in 17 Jahren geleisteten Arbeit nicht mehr lange genießen, denn bereits im Dezember 1986 verstarb Hans Engelhardt.
Im Januar 1983 übernahm Reinhold Martinkowitsch das Amt des Abteilungsleiters. Peter Weber, der Initiator der Kapelle, wirkte bis Mitte 1983 an der Trommel in der Kapelle mit, ehe er in den wohlverdienten Ruhestand trat.
Beim Verbandsmusikfest des Blasmusikverbandes Karlsruhe 1982 in Mörsch wurden erste Kontakte zur Grazer Postmusik geknüpft. Daraus resultierte die Einladung zum 20. Internationalen Postmusikertreffen, das 1984 in Salzburg stattfand. Diese Zusammenkunft übertraf alles, was die Postkapelle Karlsruhe bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hatte. Die perfekte Organisation, die wunderbare Gastfreundschaft und Betreuung während des Festes, der reibungslose Ablauf und vor allen Dingen das Festkonzert im Großen Festspielhaus, begeisterte die teilnehmenden Musikerinnen und Musiker. Dass beim Festmarsch die Postkapelle aus Karlsruhe optisch nicht ganz mithalten konnte, lag nicht nur an den farbenprächtigen historischen Uniformen, mit denen die österreichischen Postmusiker eingekleidet waren, sondern auch an fehlender Marschqualität. In Salzburg erfolgte bereits eine mündliche Einladung zum 21.Internationalen Postmusiktreffen nach Linz.
1985 nahm die Kapelle am fünften deutschen Postkapellentreffen in Lebach teil. Allerdings fuhr man, nach einem Platzkonzert und dem Festkonzert, wegen anderweitiger Verpflichtungen einiger Musiker, am späten Abend wieder zurück.
Bevor die Postkapelle 1986 zum Postmusiktreffen nach Linz aufbrach, wurden einige Sonderproben eingelegt, in denen hauptsächlich das Marschieren mit Musik geübt wurde. Auch dieses Postmusiktreffen in Linz übertraf unsere Erwartungen wieder bei weitem. Gleich nach der Rückkehr begannen die Vorbereitungen für das 22. Postmusiktreffen das 1988 in Graz stattfinden sollte.
Große Ehre für die Postkapelle Karlsruhe bedeutete die Einladung zur Einweihung des neuen Bundespostministeriums 1987 in Bonn.
Im Frühjahr 1988 feierte die Firma Postalia in Offenbach ihr 50-jähriges Firmenjubiläum. Um die Verbundenheit mit der Deutschen Bundespost zu dokumentieren, durfte unsere Postkapelle, in Anwesenheit von Herrn Bundespostminister Dr. Schwarz- Schilling, die musikalische Umrahmung der Feierstunde gestalten.
Nach dem sechsten deutschen Postkapellentreffen im Juni 1988 in Heusenstamm führte uns die Reise im September nach Graz. Wie bereits bei den vorhergegangenen Postmusiktreffen in Salzburg und Linz war bei uns wieder nur volle Begeisterung. 1989 brachte die sogenannte Ruhe vor dem Sturm. Neben den alljährlich wiederkehrenden Terminen waren keine weiteren Auftritte geplant. Die Interessengemeinschaft der Postkapellen betraute die Musikabteilung des Postsportvereins mit der Ausrichtung des siebten deutschen Postkapellentreffen im Jahr 1991. Dieser Termin wurde in das Jahr 1990 vorgezogen, um eine Kollision mit den österreichischen Postmusiktreffen zu vermeiden, deren Austragungsrhythmus von 2 auf 3 Jahre geändert wurde. Es ergab sich dadurch zwar eine kürzere Vorbereitungsphase, erhalten blieb aber für alle deutschen Postkapellen die einmalige Chance im Rahmen der Feierlichkeiten „500 Jahre Post“ zusammen mit den Jubiläum „275 Jahre Karlsruhe“ ins Licht der Öffentlichkeit zu treten.
Durch die Initiative des Postsportvereins und der Unterstützung der Verwaltung konnte die Kapelle rechtzeitig zum Jubiläumsjahr 1990 mit neuen Uniformen ausgestattet werden. Bereits im Januar begannen die Auftritte anlässlich der Feierlichkeiten zum Jubiläum „500 Jahre Post“, die am 14. Juli in Rheinhausen und Speyer in Anwesenheit von Fürstin Gloria Thurn und Taxis und Bundespostminister Christian Schwarz-Schilling ihren Höhepunkt erreichten. Die Krönung für die Postkapelle Karlsruhe in diesem Jahr ist jedoch die Ausrichtung der siebten Postkapellentreffens vom 20. bis 23. September, erstmalig mit Beteiligung von drei österreichischen Postmusiken.
Zwischen 1991 und 2000 wurde leider nicht mehr viel musiziert. Es fehlte der Anreiz, nur üben und proben war den Musikern zu wenig. Viele spielten ja auch noch in ihren Musikvereinen und anderen Orchestern. Ende 2000 wurde die Abteilung Musik des Postsportvereins Karlsruhe aufgelöst.
Die Umwandlung der Deutschen Bundespost in die drei Unternehmen Deutsche Post AG, Deutsche Postbank AG und Deutsche Telekom AG beendete die Tradition Post und Musik.