Der Fidelitas Nachtlauf

Er war eines der traditionsreichsten und langlebigsten Laufevents in ganz Deutschland – der Fidelitas Nachtlauf, der von den späten 2000er-Jahren bis zur 40. Austragung 2018 am Dammerstock seinen Ausgang und sein Ende nahm.

Die 80 km-Schleife mit etwa 850 Höhenmetern führte über den Oberwald, Durlach und Grötzingen in den südlichen Kraichgau um sich dann, nach der Unterquerung der A8, im nördlichen Schwarzwald fortzusetzen. Der südlichste und zugleich höchste Punkt wurde in Langenalb erreicht. Von dort ging es hinunter nach Marxzell und durch das Albtal über Ettlingen und den Oberwald ins Ziel. Dieses befand sich zuletzt im jährlichen Wechsel im Stadion des PSK und bei den Nachbarn vom FC Südstern.

Das ehemalige Vorstandsmitglied Dr. Karsten Haasters hatte die Organisation des Fidelitas Nachtlaufs übernommen, als dieser auf der Suche nach einer neuen Heimat war. Gemeinsam mit seinem Team leistete Karsten jedes Jahr Unglaubliches – von der Sponsorensuche über die Präparierung des Start/Ziel-Bereichs, der Streckenmarkierung bis hin zur Organisation von bis zu 20 Kontroll- und Verpflegungsposten auf dem Rundkurs.

Im Lauf der Jahre wurde zusätzlich ein Marathon ins Programm aufgenommen, der bei Streckenkilometer 39 in Mutschelbach gestartet wurde. Äußerst beliebt bei Laufgruppen und Vereinen war auch die Option, die 80 km als Viererstaffel zu bewältigen.

Start war immer an einem Samstag Ende Juni um 17 Uhr, so dass das Ziel auch von den Schnellsten kaum bei Tageslicht erreicht werden konnte. Die Atmosphäre war nahezu einzigartig, die Stimmung entspannt und familiär. Dennoch ging es um sportliche Höchstleistung, denn nicht nur die Distanz sowie das Streckenprofil, sondern auch die klimatischen Bedingungen stellten in der Regel eine große Herausforderung dar.

Der Fidelitas Nachtlauf war in Ultra-Kreisen und bei Staffeln sehr beliebt. Dennoch rechtfertigten die Anmeldezahlen in den letzten Jahren kaum mehr den hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand für die Ausrichtung. Daher scheint es fraglich, ob dieser wunderbare Lauf einmal ein Comeback feiern wird. Zu feiern gab es im Lauf der Zeit auch viele Sieger*innen. Dem PSK gelangen in den 2010er-Jahren mehrere Podestplätze. 2017 ging sogar der Gesamtsieg im Hauptlauf an einen PSK-Läufer.